Wenn mich jemand fragt: „Warum beschäftigst Du Dich ausgerechnet mit dem Thema Wein?“, dann ist die Antwort: „Weil Wein das für mich faszinierendste aller Genussmittel ist.“

Aber warum ist das so?

Hier ist das Ergebnis meiner nicht repräsentativen, persönlichen Einschätzung.
Für mich sind das hier die vier wichtigsten Aspekte, die die Faszination von Wein ausmachen:

1. Die Vielfalt
2. Die Sinnlichkeit
3. Das Genuss-Mittel
4. Der Austausch darüber

Weil die Beschäftigung mit diesem interessanten Thema den Rahmen eines Artikels sprengt, habe ich mich dazu entschlossen, daraus einen Vierteiler zu machen.

Hier nun der dritte Aspekt der Faszination Wein:

3. Das Genuss-Mittel

Was macht Wein als Genussmittel aus? Nun, Wein besitzt die Eigenschaft, andere Dinge und Situationen erheblich aufzuwerten.

Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man dieses Getränk gerne mag. Ich nenne ein Gegenbeispiel: Eine fette Zigarre ist sehr wohl auch ein Genussmittel, aber nicht für den, der schon beim Anblick des dazugehörigen Qualms sofort davon laufen möchte.

Was heißt „Situationen aufwerten“? Das ist für mich eine der Ureigenschaften von Genussmitteln im Allgemeinen und von Wein im Besonderen.

Lassen Sie mich das an ein paar Beispielen deutlich machen:

Wein als Essensbegleiter

Stellen Sie sich beispielsweise einen guten Riesling oder einen sonstigen Weißwein zu einer leckeren Fischplatte vor oder als Freund des roten Rebensaftes Ihren Lieblingsrotwein zu einer Pizza oder Pasta bei Ihrem Lieblingsitaliener.
Ist es nicht so, dass das Essen gleich um eine klasse Besser schmeckt.
Die Köche unter Ihnen mögen mir den Vergleich verzeihen, aber ein gutes Essen ohne einen passenden Wein ist wie ein Stück Fleisch ohne Sauce.
Na ja, vielleicht finden gerade die Köche diesen Vergleich gar nicht so schlecht.

Wein zur Feier

Versetzen Sie sich in einen lauen Sommerabend, den Sie mit guten Freunden auf einer Gartenparty verbringen. Es gibt Leckereien vom Grill und einen dazu passenden Wein. Dann klappt’s auf einmal auch mit dem Nachbarn.

Wein zur Feier des Tages

Es kann ein im wahrsten Wortsinn sehr entspannendes Erlebnis sein, nach einem langen Arbeitstag sich auf die Terasse, den Balkon oder einfach auf das heimische Sofa zu setzen und einfach ein Glas Wein zu genießen.

Wein als Romantik-Doping

Das können Sie erleben, wenn Sie ein Picknick im Grünen machen, wenn Sie sich im Urlaub abends an die Strandbar setzen und bei einem Glas Wein mit Ihrer oder Ihrem Liebsten den Sonnenuntergang genießen oder gehen Sie mal auf eine urige, italienische Berghütte und schauen bei einem einfachen Vino rosso in die Gipfel …Ich bin mir sicher, dass Ihnen als Weingeniesser auf die Schnelle noch einige andere Situationen einfallen, in denen der Wein im Sinne des Geniessens den Moment erheblich aufwertet.

Einen Aspekt, der Wein als Genussmittel faszinierend macht, möchte ich nicht vergessen:

„Wein ist ein Stück bezahlbarer Luxus“ (Michael Seelbach)

Genussmittel ist natürlich nicht das Synonym für Luxus schlechthin. Jeglicher Luxus ist aber mit Genuss verbunden. Luxus ist etwas, das jeder gern hat oder gern hätte, das steht außer Frage – es sei denn man ist passionierter Aussteiger.

Ich behaupte, eine gute Flasche Wein ist für (fast) jeden Genussmenschen erschwinglich.

An dieser Stelle noch eine kleine Empfehlung am Rande:

Sie werden jetzt vielleicht gedacht haben: „Ja, schon klar, aber ein richtig guter Wein ist auch richtig teuer“.

Diese Aussage ist falsch – auch wenn viele sogenannte Experten das gerne erzählen.
Entscheidend für die Bewertung eines Weines im Sinne von „gutem Wein“ ist Ihre ganz persönliche Geschmacks-Empfindung und sonst gar nichts.
Egal, ob Sie sich beim Weinkauf in der Klasse bis sechs, zehn, fünfzehn Euro oder darüber bewegen – es gibt in jeder dieser Preisklassen richtig gute Weine. Basta!

Und wenn es Leute gibt, bei denen Luxus erst bei 100,- Euro die Flasche anfängt, seien Sie tolerant und lassen Sie ihnen den Spaß, einen Hunderter pro Abend raus zu hauen.

Aber zweifeln Sie niemals an Ihrem eigenen Empfinden für Luxus. Genießen Sie einfach den für Sie bezahlbaren Luxus und machen Sie sich diesen ab und zu bewusst.

Das wertet den persönlichen Genuss noch einmal gewaltig auf.